Von Fritz Ring
ein gebürtiger Alslebener, der jetzt in Halle / Saale wohnhaft ist.
Alsleben an der Saale
Sanft zwischen lieblichen Hügeln und Höh'n Fließt meine alte Saale.
Am Ufer ein Städtchen, so traut und so schön, liegt bei ihr unten im Tale.
Mein Städtchen, umweht noch vom Hauch alter Zeit, von Burgen, Rittern und
Grafen, du träumst ein Jahrtausend hinein in die Zeit, träumst von guten und
bösen Tagen. Du, Städtchen am Saalestrand, ich denke an dich ja so gerne,
du bist meine Heimat, du bist mein Zuhause. Ich grüß' dich aus weiter Ferne.
Treibholz
Allein mit meinen Jugendträumen, wenn Dunkelheit das Licht verbannt
Abendstille weckt Gedanken, Sehnsucht des Alters zerfleischt den Verstand.
Jugendzeit in alten Gassen, Stadttor geht nicht aus dem Sinn.
Alte Saale, deine Ufer ziehen sich längs der Berge hin. Schulplatz,
hast im Abendlicht deiner alten Linden das Zuckertütenjahr versteckt.
Auch den Rohrstock werd ich finden. Erst Tanz und erster Kuß und den Kopf voll
Flausen.
Krieg dann, Uniform und Tod. Jahre langes Grausen. Enteilte Zeit, der Weg wird
lang, wer zählt die Gräber, wer die grauen Haare? Zuhause, du vertrautes Wort,
dein Glanz wächst mit der Zahl der Jahre. Abendwind trägt meine Wünsche in die
alte Saalestadt, die in über tausend Jahren soviel erlebt, gelitten hat.