Logo

mein alsleben

Damit dieses Lied nicht in Vergessenheit gerät,

was früher immer gesungen wurde

an der Saale, habe ich den

Text hier mal veröffentlicht.

1. An der Saale hellem Strande
stehen Bürger stolz und kühn;
ihr Dächer sind zerfallen
und der Wind streicht durch die Hallen,
Wolken ziehen drüber hin.

2. Zwar die Ritter sind verschwunden,
nimmer tönet Speer noch Schild.
Doch den Wandersmann erscheinen
in den altbemoosten Steinen
Nachtgestalten zwart und mild.

3. Drüben winken schöne Augen,
freundlich lacht manch roter Mund;
und der Wanderer steht von ferne,
schaut in blaue Äugleich Sterne,
Herz ist heiter und gesund.

4. Doch der Wanderer muß von dannen,
weil die Abschiedsstunde ruft;
und er singet Schneidelieder,
"Lebe wohl!" tönt's immer wieder,
Tücher wehen in der Luft.

 

Text: Franz Kugler,
 1826 auf der Rudelsburg
Melodie: F.E. Fesca 1823;